EU verpflichtet Flugzeuge ab 2025 zur Nutzung von nachhaltigen Kraftstoffen für klimaschonenderen Luftverkehr
Das Europaparlament hat festgestellt, dass der Personenflugverkehr im europäischen Verkehrssektor für 13,4 Prozent der CO₂-Emissionen verantwortlich ist. Um die Klimaziele der EU bis 2050 zu erreichen, werden nun Regelungen zur Beimischung von nachhaltigen Kraftstoffen, den sogenannten Sustainable Aviation Fuels (SAF), festgesetzt. Das Ziel des 25-Jahres-Plans ist es, die jährlichen CO₂-Emissionen von Luftfahrzeugen bis 2050 um zwei Drittel zu senken. Zusätzlich wird ab 2025 ein Umweltlabel für Flüge innerhalb der EU eingeführt, um Buchenden die Möglichkeit zu geben, ihre Flugwahl nicht nur anhand von Preis und Komfort zu treffen, sondern auch unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten zwischen Fluggesellschaften zu entscheiden.
Flughäfen und Airlines bekommen es ebenfalls mit neuen Regelungen zu tun: Auf Flughäfen im EU-Gebiet wird es zukünftig verboten sein, mehr zu tanken, als für den bevorstehenden Flug benötigt wird. Erstens soll diese Vorschrift zusätzlichen Energieverbrauch durch höheres Gewicht verhindern, aber auch sogenanntes Tankering, durch das Betreiber versuchen könnten, das Tanken von höherpreisigem, nachhaltigem Sprit zu umgehen, wird hiermit geregelt.
Allerdings gibt es Bedenken bezüglich der Umsetzung dieser Regelungen. Die Lufthansa und der Branchenverband BDL haben bereits Kritik geäußert und befürchten, dass internationale europäische Fluggesellschaften durch die Pflicht zur Nutzung teurerer nachhaltiger Kraftstoffe finanziell stärker belastet werden und dass EU-Drehkreuze an Attraktivität verlieren könnten. Die Vorgaben gelten nicht für Flüge zwischen zwei Drittstaaten, was zu einer internationalen Wettbewerbsverzerrung führen kann, was zur Folge haben könnte, dass Nicht-EU-Drehkreuze im Vergleich die günstigere, aber auch umweltschädlichere Wahl werden.
Zusammenfassend sind die Maßnahmen im Sinne eines nachhaltigeren Flugverkehrs angebracht, wenn der gewünschte Effekt erzielt werden kann. Jedoch müssen die Bedenken bezüglich einer internationalen Wettbewerbsverzerrung mit in die Betrachtung gezogen werden. Eine globale Regelung betreffend der Treibhausgase im Flugverkehr wäre die wünschenswerteste Perspektive, ist aber vermutlich keine zeitnah umsetzbare Option.
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